Material Contest «Look Alike»
Materialausstellung zum 17. Rundgang der
HfG Offenbach im Juli 2014.
Von der Altholztapete bis zur Lederfliese zeigte das Mitmach-Ausstellungsprojekt neuste Ent-wicklungen im Bereich dekorativer Material-oberflächen.
Das vorangegangene Seminar im Sommer-semester 2014 unter der Leitung von Prof. Petra Kellner und Dipl.-Des. Knut Völzke setzte sich mit dem Phänomen neuer und realistisch erscheinender Imitatoberflächen auseinander, die durch digitale Druck- und Vergütungs-verfahren eine bislang nicht erreichte Qualität erzielen.
Für den Rundgang wurde das Projekt «Look Alike» entwickelt, bei dem sich das Publikum zwischen Faszination und Erschauern wieder-fand und als Teil eines «Material Contests» aufgefordert war, seine Stimme, in Form eines kleinen Acrylsterns, vor dem ausgewählten Material zu platzieren. Make your decision!
Seminarleitung: Prof. Petra Kellner und
Dipl. Des. Knut Völzke
Studierende: Nikita Bagdulin, Karl Becker, Rafael Berti, Valentin Brück, Lisa Chiera, Joong-Youn Cho, Julia Haase, Yves Kaprolat, Maja Kröger, Valentin Maskow, Markus Mau, Bennet May, Anna-Lena Möckl, Julian Staubach, Catalina Villa Melendez.
Entstehungsjahr: 2014
Die Rundgangausstellung umfasste 33 Muster mit dazugehörigen Kurzsteckbriefen, die den aktuellen Entwicklungsstand digital industriell erzeugter Imitatoberflächen widerspiegelte.
Reproduziertes Furnier «Grey Oak» aus dreidimensional formverleimtem, durchfärbtem und neu in Schichten geschnittenem Pappelholzrohstoff.
Innenausbauplatte aus gebürsteter Fichte-Dreischichtplatte mit UV- und Inkjet-Druck.
Innenausbauplatte mit Direktbeschichtung aus Dekorpapier und Melaminharz, hergestellt im Synchronstruktur-Prägeverfahren.
Bezugsstoff aus Polyurethan und Polyamid.
Innenausbaubeschichtung aus Hochdrucklaminat mit Dekorpapier und Kunstharzen.
Wand- und Bodenfliese als Feinsteinzeug aus Ton, Quarz, Kaolin und Feldspat mit geprägter, bedruckter und glasierter Oberfläche.
Teil der Ausstellung bildete neben den Oberflächenmustern auch eine «Placebostation» mit Tabletten, Schokolade und weiteren, scheinbar essbaren, Stoffen. Doch nur ein Exponat war wirklich echt und genießbar. Es handelte sich dabei um Kakaobohnen, die nach der Auflösung des Rätsels von den Besuchern probiert werden konnten. Ein Erfahrungsgewinn, der unterstrich, dass wir häufig nicht mehr zwischen Original und Surrogat unterscheiden können und das «Echte» mitunter geschmacklich nicht erkennen, da es uns nur selten als unbehandelter Naturstoff bekannt ist.